Die historische Entwicklung von Dianetik und Scientology

Diese Aufstellung entstand während meines Studiums des SHSBC. Vielleicht habe ich die eine oder andere wichtige Station ausgelassen, zumal gerade von den frühen Materialien viele nicht oder nur schwer zugänglich sind. Sollten Sie der Ansicht sein, dass irgend etwas falsch ist oder etwas Wichtiges fehlt, freue ich mich über Ihre Anregungen.

Hinweis: Die in der Tabelle verwendete Numerierung der SHSBC-Vorträge entspricht nicht der in den Roten Volumes, sondern der in der Edition der Vorträge von 1991.

Mai 1950 („Dianetik, die moderne Wissenschaft der Geistigen Gesundheit“)
Prozessing: Laufen von Engrammen und Secondaries, Technik: Vor allem Wiederholungstechnik. Ketten sind schon bekannt, werden aber nicht betont.
Ziel des Prozessings: Clear
Das „Ich“ = Grundpersönlichkeit wird erwähnt, aber als „schwach“ bezeichnet. Der analytische Verstand lenkt den Menschen.
Frühere Leben werden nicht erwähnt.
Nur Dinge, die einem angetan werden, sind aberrierend (nicht Dinge, die man anderen angetan hat).
Valenzen werden als gewinnende Valenz, oder, wo es nicht möglich ist, als unterliegende aus Engrammen angenommen.
Gebrochene Dramatisationen führen zu chronischen Krankheiten; auch Mitgefühlsengramme werden erwähnt (Vorläufer von Dienstfaksimiles)
August 1951 („Wissenschaft des Überleens“) Techniken ausdifferenziert, verschiedene Empfehlungen je nach Tonstufe des Preclears. Engrammlaufen, Laufen von Secondaries, Lock-Scanning, Direkterinnerung.
Die verschiedenen Techniken und Vorgehensweisen sind in ein vollständiges System gebracht.
Frühere Leben werden als wahrscheinlich hingestellt.
November 1951 („Fortgeschrittene Verfahren und Axiome“)
Betonung auf Anstrengung und Emotion.
Wichtigstes Prozessingziel: Das Dienstfaksimile des PCs laufen, welches mittels der „Emotionalen Kurve“ gefunden wird und das für psychosomatische Krankheiten verantwortlich ist.
Aberration beruht auf Selbstbestimmung.
Dezember 1951 („Handbuch für Preclears“) Schwerpunkt im Prozessing: Anstrengung, Emotion, Dienstfaksimile.
Valenzen werden angenommen durch fehlgeschlagene Hilfe, insbesondere wenn die andere Person tot ist („Lebenskontinuum“).
Der Thetan erscheint unter der Bezeichnung „Ich“ und „Kontrollzentrum“. Das Konzept von „Ich“ ist das Kontrollzentrum.
Frühere Leben werden als Faktum angesehen. Trennung zwischen der GE- und der Theta-Linie.
Clear wird als Ziel nicht mehr erwähnt. Stattdessen „Fünfzehn“ = Fallabschluss (nach Abschluss des fünfzehnten Akts).
Absperrungen werden durch das Laufen von Gegenemotion im abgesperrten Bereich gehandhabt.
Anfang 1952
Der Begriff „Overt“ taucht in Vorträgen auf.
Laut PAB 35 wird Exteriorisation erstmals öffentlich angekündigt.
3.3.1952 („Scientology, Milestone One“, HCL-2) Der Begriff „Scientology“ wird wieder eingeführt (zuerst verwendet 1947 mit dem Buchtitel „Scientology – A new Science“, was der ursprüngliche Titel von „Dianetics – Evolution of a Science“ war).
Statt dem Auslaufen aller Engramme, wie im Buch 1, ist das Ziel, die Person so fähig zu machen, dass sie jegliches Faksimile handhaben kann.
Entitäten tauchen als Nebenpersönlichkeiten auf, werden noch mit implantierten Dämonenschaltkreisen gleichgesetzt.
Implants werden erwähnt.
Juli 1952 („Die Geschichte des Menschen“) Starke Betonung von „elektronischen Geschehnissen“ (Implants).
Das Laufen von Overts wird als wichtig erachtet. Das früher so genannte Zurückweichen von Geschehnissen wird damit erklärt, dass es dazu ein Overt-Geschehnis gibt, das gelaufen werden muss.
Der Begriff „Mock-Up“ taucht auf. Kreatives Prozessing wird als vorrangig empfohlen („Technik 80“).
Der Begriff „Thetan“ wird erstmals verwendet, bedeutet aber nur einen Thetan exterior.
Die Genetische Entität wird als solche bezeichnet, klare Trennung von Geschehnissen der GE und des Thetans.
Nachdruck, dass man mit Dianetik „nur“ Homo Novis oder MEST-Clear hervorbringt, nicht den Thetan klärt, weil sie sich nur an den zusammengesetzten Fall wendet.
November 1952 („Scientology 8-80“)
Laufen von Vorstellungen, „elektronisches“ Laufen von Flows usw., keine Einzelgeschehnisse; Schwarz-Weiß
Es gibt kein Standardverfahren, sondern eine große Menge von verschiedenen Ansätzen, um Vorstellungen zu laufen.
Ziel: den Thetan aus dem Körper zu bringen und zu deaberrieren, bis zu vollem Rückruf von allem und voller Fähigkeit als Thetan = Cleared Theta Clear
Ursprünglich (1950) Einschätzung der durchschnittlichen Tonstufe der Menschen 3,0, später sinkt diese Einschätzung. Gemäß „Scientology 8-80“ sind die meisten Wesen unter 0,0.
Dezember 1952 („Scientology 8-8008“)
Theta wird als Ursprung von MEST angesehen, Dianetik als überwundenes Frühstadium der Entwicklung von Scientology.
„PT Differentiation“ (zwischen zwei gleichartigen Gegenständen) taucht als der erste objektive Prozess auf.
SOPs (Standard Operating Procedures) werden verwendet als erste Methode der Falleinstufung auf einem festgelegten Programm, d.h. Abfolge von Schritten.
Konzentration auf der Rehabilitation der Fähigkeiten eines Thetans – Ursache über geistiges MEST, brechen von Übereinstimmungen mit dem MEST-Universum, Plazierung von Mock-Ups und Energien usw.
Prozessarten: Kreatives Prozessing und Postulatprozessing
Mai 1953 (PAB 2)
Als Ziel wird OT bestimmt (SOP 8)
Juni 1953 („This is Scientology, the Science of Certainty“) „Thetan“ und „Analytischer Verstand“ werden zu Synonymen erklärt.
Erwähnung von erschaffenen Dingen, die, wenn komplexer, ein eigenes Leben annehmen und belebte Wesen sein können.
August 1953 (Association Newsletter 8) Das Wort „Squirrel“ wird zum ersten Mal benutzt (im Sinne von Person, die von Scn abgeleitete, abweichende Techniken verwendet)
November 1953 (PAB 13) Mit der „Aberrativen Persönlichkeit“ taucht erstmals eine Beschreibung eines SPs als Falltyp auf (dort auch „Angsthändler“ genannt).
Februar 1954 (PAB 20) Der erste Vorläufer von CCHs wird beschrieben, als Abhilfe für einen „Fall, der nicht länger als eine halbe Sekunde durchhalten kann“, um diesen unter die Kontrolle des Auditors zu bringen.
April 1954 (PAB 23)
Für das Problem von Havingness als Auditingschwierigkeit wird eine erste Abhilfe (in Form von Kreativem Prozessing) eingeführt.
1954 Mit „Viewpoint Straightwire“ wird der erste „Grade-artige“ Prozess (außer Rückrufprozessen) bekanntgegeben.
Juni/Juli 1954 Op Pro by Dup wird eingeführt und ab dem 7.ACC („Phoenix Lectures“) als Standardprozess verwendet.
Juli 1954
HCA/HPA ist der grundlegende professionelle Kurs, auf dem die gängigen Techniken gelehrt werden (insbesondere Op Pro 8C, Op Pro by Dup, div. Kreatives Prozessing). Darüber gibt es noch die Grade B.Scn und D.Scn, welche eine Vertiefung derselben darstellen.
Mitte-Herbst 1954 (z.B. PAB 36) Größere Aufmerksamkeit auf Gradienten der Ausbildung, Einfachheit des Einstiegs in die Auditorenausbildung
20. Okt. 1954 (8ACC-14) Die Begriffe DED und DEDEX werden zugunsten von „Overt“, „unmotivierte Handlung“ und „Rechtfertigung“ aufgegeben.
Ende 1954-1955
Kreatives Prozessing tritt nach und nach in den Hintergrund, bleibt aber Bestandteil der Standard-Verfahrensweisen.
Seit 1. Halbjahr 1955 Starke Betonung auf Objektive Prozesse; s.a. „Grundlagen des Denkens“, 12. Kapitel („Genaue Prozesse“), wo es heißt, dass man sich heutzutage so wenig wie möglich an das subjektive Selbst richtet.
3. Okt. 1955 (4LACC-1)
Der Begriff „Rudimente“ wird eingeführt.
Okt./Nov. 1955 (4LACC, PABs) Betonung von erstem und zweitem Postulat, daher „Nicht-Wissen-Prozesse“
1955 Nachdem „SOPs“ als Vorläufer der Gradkarte 1954 von den „6 Basic Processes“ abgelöst wurden, werden diese jetzt durch die „S.L.P.s“ ersetzt, die regelmäßig verändert und verbessert werden. Sie enthalten schon etliche Prozesse in der Art moderner Grade-Prozesse, auf den höheren Stufen auch noch Kreatives Prozessing.
2.11.1955 (4LACC-Vortrag „Randomity and Automa- ticities“, auch Ability 36) Das Phänomen des missverstandenen Wortes wird angesprochen, und zwar noch (einschränkend) als „missverstandene Nomenklatur“
10.1.1956 (Op Bull 12) Ein Prozess sollte bis zur Erkenntnis gelaufen werden.
20.1.1956 (PAB 70) Die Vorläufer von TRs werden als „Dummy Auditing“ für die Ausbildung neuer Auditoren eingesetzt.
Seit Anfang 1956 (Bull. 25.1.1956, PAB 88) Die Wirkung eines PTPs auf den Auditingfortschritt wird immer deutlicher erkannt. Ab etwa Mitte 1956 ist das Laufen des PTPs Teil des Beginns jeder Standard-Verfahrensweise, später als Teil von „CCH 0“.
28.2.1956 (PAB 73) Betonung, dass es nicht reicht, PCs zu auditieren; man soll sie auch ausbilden („Basic Course“).
4.10.1956 (HCOB) Der Vorläufer der oberen TRs wird als „High School Indoctrination“ vorgestellt.
Januar 1957 (16.ACC) Der Begriff CCHs wird eingeführt. Teil davon sind die heutigen CCHs 3, 8, 9, 10, Op Pro by Dup und SCS.
Frühjahr 1957 
Havingness wird nach wie vor betont, u.a. im Zusammenhang mit der Fähigkeit des PCs, etwas (Objektives oder Subjektives) fester zu machen.
1. Halbjahr 1957 Die unteren und oberen TRs kommen in die endgültige Form und werden als erste Schritte in der Auditorenausbildung benutzt.
Juni 1957 CCHs 1-10 erhalten die heutige Form.
Dezember 1957 Mit „Clear Procedure, Issue 1“ und den vorangehenden HCOBs (z.B. 3.12.57) wird als Ziel Operierender Thetan bestimmt, wobei dies als relativer Begriff und in Gradienten vorhandener Zustand verstanden wird. Obwohl Theta-Clear danach kommt, wird es nicht als wertvolles Ziel für Auditing erachtet.
4.12.1957 (HCOB)
Die Wichtigkeit der Abhilfe für Havingness wird erstmals relativiert, indem dargestellt wird, dass der Verlust von ARK und die Reparatur von ARK übergeordnet ist.
Januar 1958 (PAB 127)
LRH ändert die Einschätzung, dass (zu viel) Kommunikation Havningness zerstört und stellt fest, dass nur Einweg-Kommunikation dies tut, 2WC dagegen nicht, sondern dies die Tonstufe des PCs hebt.
Anfang 1957-Mitte 1958 Das gewöhnliche Programm für PCs, das in diesem Zeitraum nur geringen Variationen unterliegt, besteht überwiegend aus objektiven Prozessen, enthält aber am Ende nach wie vor Kreatives Prozessing. Die Grundversion des Programmes findet sich in „Clear Procedure, Issue 1“. Es wird unterstrichen und herausgestellt, dass Clear (MEST-Clear) jetzt erreichbar ist und von PCs vielfach erreicht wird.
22.5.1958 (HCOB) Erste Erwähnung des Früher-Ähnlich-Phänomens in Bezug auf ein Rudiment (PTP).
Mitte 1958 Die meisten objektiven CCHs treten zurück. Betont werden für Clearing nun Hilfe, Valenzen und Kreatives Prozessing. CCHs 0-4, SCS und Verbundenheit werden als „Ergänzende Prozesse“ angesehen.
Juli 1958 (20. ACC, Bulletin 25.7.1958) Es werden fünf Nadelaktionen auf dem E-Meter beschrieben: Drop, Theta-Bop, Stuck, Rising, Free Needle. Außerdem wird der Rock-Slam als Meterphänomen erwähnt, das auftritt, wenn sich der Auditor dem „Fels“ nähert.
Juli 1958 (20. ACC, HCOB 29.7.1958) bis etwa Ende 1958
Der „Fels“ als eine Art Basik auf der Zeitspur wird zu einem wichtigen Punkt des Standardverfahrens für Clearing.
August 1958 (HCOB 5.8. und 10.8.1958) Erstmals werden ARK-Brüche explizit Teil der Sitzungsrudimente, und erstmals wird auch auf ARK-Brüche aus dem Leben (statt nur auf Sitzungs-ARK-Brüche) hingewiesen.
10.1.1959 (HCOB) Der DofP erhält die Aufgabe, den Auditor anzuweisen, welche Prozesse er beim PC laufen soll.
20.1.1959 (HCOB) Erster repetitiver Prozess, der auf Overts abzielt: „Rufe dir etwas zurück, was du (ausgewählter Person) getan hast.“
Januar/Februar 1959 (Staff Auditor’s Conference 16.2.59) Es wird entdeckt, dass das Warum von Aberration, Individuation usw. in Withhold bzw. in Overt-Withhold liegt. In der Standardverfahrensweise starke Betonung von Overts und Withholds in Form von repetitiven Prozessen.
Mitte bis Ende 1959
Kommunikationsprozesse („Von wo aus könntest du zu ... kommunizieren“) und O/W-Prozesse werden weiterentwickelt und stellen den Schwerpunkt der verwendeten Prozesse dar. (Ein einzelner Prozess, der stärker betont wird, ist Prozess S2: „Von wo aus könntest du zu einem Opfer kommunizieren?“) Die Theorie der Kommunikationsprozesse besteht darin, den PC auf Ursache zurückzubringen.
Verschiedene Arten von „Assessment“, d.h. dem Finden von Terminalen, die in diese Prozesse eingesetzt werden können. Immer häufiger wird erwähnt, dass das Terminal, wenn es am E-Meter ausgewählt wird, einen „Drop“ (Fall) ergeben soll. Ein Prozess wird in Bezug auf ein Terminal als flach betrachtet, wenn der PC über eine Reihe von Antworten hinweg auf dem Meter bei der Clear-Anzeige für sein Geschlecht (2 oder 3) anzeigt.
Dez.1959/Jan.1960 (z.B. HCOB 28.1.60)
LRH sieht die Entdeckung als wesentlichen Durchbruch an, dass zusätzlich zu O/W der Faktor Verantwortung gehandhabt werden muss; O/W aus diesem Leben sollen bei PCs in großem Umfang gesäubert werden, wobei jeweils dann Verantwortung in Bezug auf den enthüllten Overt zu laufen ist.
3.2.1960 (HCOB) Die erste Form des Security-Checks (ausschließlich zu Sicherheitszwecken, um Personen mit anderen Absichten oder ungeklärten O/Ws in Bezug auf Scientology oder LRH nicht auf Staff zu lassen). Das Verfahren wird beschrieben im HCOB 26.5.1960.
25.2.1960 (HCOB) Die erste Form der Modellsitzung wird niedergeschrieben. LRH merkt an, dass er vorher noch keine festgelegt hatte, weil „Ich es so sah, dass es viel Raum für Veränderung gab.“
April-Juli 1960 Hilfe wird als wesentlicher Faktor in den Vordergrund gerückt. CCHs werden mittlerweile nur noch für sehr tiefe Fälle empfohlen.
Ab September 1960 Es werden praktisch ausschließlich Kombinationen von Havingness-, Konfront-, Hilfe- und O/W-Prozessen gelaufen. Die Standard-Zusammenstellungen hiervon heißen „Regimens“.
   
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