New Era Dianetik
und Standard-Dianetik
EINIGE KOMMENTARE ZU CASPAR DE RIJKS ANALYSE
In
seinem Artikel
nimmt Caspar die drei hauptsächlichen technischen
Veränderungen unter die Lupe, die New Era Dianetik 1978 brachte,
nämlich:
1.
Neue Definition
von Auslöschung, d.h. geäußertes
Postulat=Auslöschung
2.
Neue Definition von Somatiken
3. Abgehen von dem Prinzip des Entladens (indem durch
Geschehnisse nur einmal durchgegangen wird), wodurch mit minimaler TA
gelaufen wird
1.
Neue Definition von Auslöschung
Ich stimme zu, dass dies ein kritischer Punkt ist. Denn unzweifelhaft
kann es viele, wenn nicht Dutzende von Postulaten geben, die gefunden
werden, während man eine Kette läuft, und viele könnten
in Geschehnissen verborgen liegen, die später als das Basik sind.
Selbst wenn man das NED-Datum akzeptiert, dass das Basik-Postulat zu
finden die Auslöschung der Kette bedeutet, stellt sich die Frage:
Wie könnte man feststellen, ob der PC irgendeines davon findet,
dadurch eine Erkenntnis hat und der nicht gelaufene Rest der Kette
rastet aus, oder ob der PC das "Basik-Postulat" findet und alles
auslöscht?
Aber dies ist tatsächlich kein neues Problem, das nur beim
Engrammlaufen im NED-Stil auftaucht. Im HCOB vom 23. Juni 1969, "F/N",
spricht LRH über dieses Problem. Er sagt, dass ein PC, der F/N,
Erkenntnis und VGIs bekommt, entweder eine Auslöschung erreicht
hat oder bloß eine Ausrastung, und dass die letztere
Möglichkeit ziemlich häufig ist. Wenn das letzte
gelaufene Geschehnis keinerlei Aufprall oder Verletzung beinhaltete,
kann man annehmen, dass die F/N einfach wegen einer Ausrastung
erschien, und mit dem Laufen der Kette früher ähnlich
fortfahren. Aber die sichere Regel lautet, sagt LRH, den PC seinen
Gewinn haben zu lassen. Das Schlimmste, was passieren kann, ist dass
der PC früher oder später wieder dasselbe Symptom
bekommen kann. Aber wenn man über einen Gewinn hinaus drängt,
lässt man den PC vielleicht zu anderen Ketten springen und bringt
ihn in Schwierigkeiten.
Dasselbe wird also auch für NED gelten: Angenommen, dass Postulat,
F/N, VGIs, die man erzielt, tatsächlich keine Auslöschung
bedeuten, sondern bloß eine Ausrastung. Dann wird Ladung
zurückbleiben, die mit dem Original-Item verbunden ist und
außerdem - obwohl im Moment nicht gegenwärtig - mit dem
Running Item. Man wird früher oder später darauf
stoßen. Auf jeden Fall unterscheidet sich der Umgang mit der
Situation nicht, ob man nun Standard-Dianetik und R3R anwendet oder NED
und R3RA: Im zweiten Fall nimmt man es als EP und unterstellt eine
Auslöschung. Im ersten Fall würde man es ebenfalls als EP
nehmen, denn das Postulat zu finden würde vermutlich immer als
Erkenntnis zählen.
Aber sieh mal an, hier gibt es einen Vorteil der NED-Technologie: Weil
man nach einer Auslöschung damit fortfahren würde, dasselbe
Original-Item zu preassessieren, ist die Chance, eine
möglicherweise nur ausgerastete, aber nicht ausgelöschte
Kette zu erwischen wahrscheinlich größer als in
Standard-Dianetik, wo man nur dann wieder zum selben Somatik
zurückkommt, wenn es beim PC wieder auftritt.
Der einzige Punkt, wo man mit R3RA vielleicht in Schwierigkeiten kommen
könnte, ist wenn man auf ein EP trifft, das gemäß
früherer Dianetik-Tech gültig wäre - d.h. F/N,
Erkenntnis, VGIs - aber die Erkenntnis ist kein Postulat.
Gemäß NED-Tech würde man wahrscheinlich fragen, ob das
Geschehnis ausgelöscht ist, und wenn ja, ob der PC zur Zeit des
Geschehnisses ein Postulat gemacht hat. Wenn der PC kein Postulat
findet, muss man damit fortfahren, das Geschehnis zu laufen - nach der
Theorie von Standard-Dianetik ein Fehler, denn es wird angenommen, dass
es bereits ausgelöscht ist. Wenn der PC kein Postulat in diesem
Geschehnis findet, während er es erneut durchläuft, wird
schließlich zu früheren Geschehnisses geschickt werden, was,
gemäß der Theorie von Standard-Dianetik, ein Springen in
eine andere Kette bedeutet. Schließlich müsste man es mit
einer Dianetik-Korrekturliste auseinandersortieren - wenn die Kette
nicht bis zu einem gültigen NED-EP geführt werden kann.
Meine Schlussfolgerung daraus lautet, dass die Unterschiede zwischen
dem NED-Datum "geäußertes Postulat ist gleich
Auslöschung" und dem Standard-Dianetik-Datum "Dianetik-EP = F/N,
Erkenntnis, VGIs" minimal sind und nur in seltenen Situationen in einer
Sitzung einen echten Unterschied ausmachen werden. NED wird den PC eher
überlaufen, Standard-Dianetik wird ihn eher unterlaufen. Da
Überlaufen leichter zu reparieren ist als Unterlaufen, mag
dies für NED sprechen.
Nichtsdestoweniger stellt sich die Frage, woher dieses plötzliche
Datum kommt, dass die Kette vom Postulat im Basik-Geschehnis
zusammengehalten wird? Wir wissen das nicht, aber wir müssen
zugestehen, dass selbst wenn die NED-HCOBs zum großen Teil oder
alle nicht von LRH geschrieben wurden, es möglich ist, dass dies
ein Datum ist, dass 1978 in der Forschung gefunden wurde und die Tech
verändert hat - und tatsächlich ist dies nicht das einzige
Beispiel dafür, dass ein neues Datum auftaucht und irgendeinen
Aspekt der Technologie verändert hat.
Interessant ist das HCOB vom 26. Mai 1978 I, "Dianetik: Dringend,
Veränderung der Anweisungen". Dies ist noch ein vor NED liegendes
Bulletin, wenn es auch nur wenige Wochen herauskam, bevor NED
veröffentlicht wurde. Neben anderen Punkten heißt es dort
unter der Überschrift "das Postulat im Basik-Geschehnis bekommen":
"Hin und wieder wird ein PC Dianetik
laufen und eine F/N beim Basik-Geschehnis haben und VGIs, aber keine
Erkenntnis wurde geäußert. In diesem Fall hat der PC hat die
Postulate im Geschehnis nicht vollständig angeschaut, um das volle
Endphänomen zu erreichen.
Wenn das passiert und Sie Ihre F/N
VGIs haben, aber keine Erkenntnis wurde geäußert, fragen Sie
den PC: 'Gab es etwas, das du in diesem Geschnis postuliert hast?' Die
Ergebnisse werden ziemlich erstaunlich sein, und der PC wird sein oder
ihr vollständiges Endphänomen erreichen, und das wird das
Ende dieser Kette sein.
...
Es mag mehr als ein Postulat im
Basik-Geschehnis geben. Sie als der Auditor wollen die Postulate im
Basik-Geschehnis genannt bekommen, begleitet von F/N und VGIs. Dies ist
Ihr Dianetik-Endphänomen. Wenn der PC das Postulat
äußert und die vollständigen Endphänomene hat,
dann muss man es nicht weiter überprüfen."
Dies kann man als Vorläufer von R3RA ansehen, und eigentlich als
einen Übergang zwischen R3R und R3RA. Es erscheint wahrscheinlich,
dass die Forschungsdaten, die zur Herausgabe dieses Bulletins
führten, kurz danach vervollständigt wurden und zu dem Datum
"geäußertes Postulat = Auslöschung" führten.
Wieviel von dieser Forschung von LRH durchgeführt, überwacht
oder zumindest genehmigt wurde, ist eine andere Frage, die zu
beantworten uns im Moment die Mittel fehlen. Wie dem auch sei, das HCOB
vom 26. Mai 1978 ist unterschrieben mit "L.Ron Hubbard, Gründer,
Unterstützt von Paulette Cohen, LRH Tech
Expediter".
Ein weiterer Hinweis ist ein anderer unmittelbarer Vorgänger
dieses HCOBs, nämlich das HCOB vom 18. März 1978, "Postulate
und Engramme". Im Grunde enthält es dieselben Daten und ermahnt
den Auditor dazu, nach einem Postulat zu fragen, wenn das Basik
scheinbar flach ist, aber kein vollständiges EP vorliegt. Es
erklärt auch, dass "was der PC unmittelbar vor oder während
der Belastung und des Schmerzes seines Engramms postuliert hat, jede
mögliche Art von Bedeutung für den PC haben kann, aber es hat
für den Dianetikauditor keinerlei Bedeutung, außer als
Mittel zur Bestätigung, dass er das vollständige Dianetik-EP
erreicht und alle Ladung udn Gewalt im Engramm des PCs beseitigt hat."
Dieses HCOB ist unterschrieben mit "L.Ron Hubbard, Gründer,
Unterstützt von CS-5", welcher laut der letzten Zeile die
Initialen JE gehabt haben muss.
Es wäre interessant herauszufinden, wer JE war und ihn oder
Paulette Cohen darüber zu befragen, wie sehr LRH an der
Erforschung von NED beteiligt war.
Das Datum, dass ein Engramm durch das Finden eines Postulates
ausgelöscht werden kann, ist jedoch nicht neu und stammt
tatsächlich von LRH: Im SHSBC-Vortrag vom 12.6.62 erwähnt LRH, dass einem Engramm
ein Postulat unmittelbar vorausgeht und man das Engramm theoretisch auflösen
kann, indem man dieses findet.
Aber wollen wir den nächsten Punkt anschauen:
2.
Neue Definition von Somatiken
Caspars Hinweis, dass die neu Definition von "Somatiken", die das Wort
"Bewusstheit" anstatt "Gefühl" einführt, ist sehr berechtigt,
denn dies erscheint ein bisschen sonderbar und unnötig.
Jedoch enthält das HCOB vom 18. Juni 1978R, revidiert am 20.
September 1978 (und damit später liegt als die Revision des HCOBs
"Somatiken", aus der Caspar zitiert) nach wie vor die
ursprüngliche Definition, die das Wort "Gefühl" beinhaltet.
Wer also auch immer das Bemühen hatte, die Definition zu
verändern, hielt es nicht für so wichtig, dass alle
Erwähnungen der Definition revidiert wurden.
Dies passt zu Caspars Schlussfolgerung, die auch ich unterstützen
würde, dass letztlich die Veränderung nicht sehr
bedeutungstragend ist und die Preassessment-Kategorieren ohnehin von
der alten Definition ebenso erfasst werden wie von der neuen.
Der nächste Punkt ist sicher wichtiger:
3. Abgehen vom Prinzip des Entlastens, indem durch Geschehnisse nur
einmal durchgegangen wird und mit minimaler TA gelaufen
wird
Hier behauptet Caspar, dass die NED-Regel, dass man ein Geschehnis
sogar schon nach dem ersten Durchgang verlassen sollte, wenn der TA
steigt, ein falsches Datum ist, weil es früher ein stabiles Datum
war, dass man mindestens zweimal durchgeht, bevor man
überprüft, ob es ein führeres ähnliches Geschehnis
gibt.
Um genau zu sein: Das HCOB vom 26. Juni 1978RA II, "Routine 3RA,
Engrammlaufen in Ketten", besagt:
"Normalerweise durchläuft man
ein Geschehnis zweimal, um es zu entlasten und dem PC zu
ermöglichen, frühere Geschehnisse auf der Kette zu finden.
Wenn de TA beim Schritt 9 jedoch steigt, ist dies ein Anzeichen, dass
es etwas Früheres gibt. Wenn der Auditor beobachtet, dass der TA
steigt, sollte er den PC fragen, ob es ein früheres Geschehnis
gibt, wobei er in der Anweisung genau dasselbe Somatik oder Gefühl
verwendet wie bei Schritt Eins. Wenn es kein früheres Geschehnis
gibt, fragt er nach einem früheren Anfang.
Ein Auditor sollte niemals die Bank eines PCs fester machen, indem er
ihn ZWEIMAL durch ein Geschehnis schickt, wenn aufgrund der Beobachtunt
des TAs klar ist, dass das Geschehnis am Ende des ERSTEN Durchlaufs
fester geworden ist. Die Lösung dafür besteht darin, nach dem
ersten Durchlauf auf ein früheres Geschehnis hin zu
überprüfen (wenn der TA gestiegen ist)."
Auf den ersten Blick scheint dies ein direkter Widerspruch zu
früherer Tech zu sein, wenn man die Bezugsmaterialien in Betracht
zieht, die Caspar zitiert, z.B. das HCOB vom 23.
April 1969 II "Dianetik, wie man eine Auslöschung erreicht", wo es
heißt, dass man erst nach dem zweiten Durchlauf nach einem
Früher ähnlich fragen soll.
Jedoch ist eines der frühesten Bezugmaterialen darüber, wie
man R3R läuft, der SHSBC-Vortrag vom 11. Juni 1963, "Engrammlaufen
in Ketten". Er erläutert in allen Einzelheiten, was passiert,
während man eine Kette von Engrammen läuft, z.B. dass man
jedem Engramm auf der Kette Ladung abzapft, indem man es läuft,
bis das frühere Engramm sichtbar wird usw. (Ich empfehle sehr,
sich diesen Vortrag anzuhören.) Darin spricht LRH auch über
genau diese Frage, wie oft man durch ein Engramm gehen sollte, bevor
man früher geht:
"Aber um dieses Geschehnis
abzuschließen, schickt ihn einfach wieder hindurch. Und er wird
noch irgendwelches Zeug aufsammeln. Zu diesem Zeitpunkt wird er Euch
sagen, dass es etwas Früheres gibt. Und es ist ziemlich egal, wie
oft Ihr ihn durch ein Geschehnis schickt. Weniger als zweimal ist
verdächtig. Das ist vielleicht ein bisschen unsorgfältig.
Aber es könnte sehr gut sein - wenn die Angelegenheit schrecklich
klebrig und so fort ist, und durcheinander - einmal wäre
ausreichend. Hier kommt Urteilsvermögen herein. Mehr als zweimal?
Also, da geratet Ihr auf zweifelhaften Grund - sehr zweifelhaften
Grund. Zu versuchen, ihn hineinzustupsen und ihn dazu zu bringen, mehr
davon zu sehen, oder mehr Bild oder Geschehen daraus herauszuholen oder
sonst etwas damit zu machen, als sie in diesem speziellen Moment
können? Nee! Verboten. Es wird in einem früheren Geschehnis
auftauchen, oder Ihr solltet die Finger vom Laufen von Engrammen
lassen. Das ist alles, was es dazu zu sagen gibt."
Anders ausgedrückt: Wenn das Geschehnis offensichtlich beim ersten
Durchlaufen fester wird, dann "wäre einmal ausreichend". In
diesem Fall ist es völlig in Ordnung, nach einem früheren,
ähnlichen zu fragen.
Folglich ist die "neue" NED-Regel gar nicht so neu und stimmt mit
früherer Tech überein. Wenn wir jedoch ernst nehmen, was LRH
gesagt hat - dass nämlich an diesem Punkt Urteilsvermögen
hineinkommt - sollten wir uns bewusst sein, dass wir von einem
deutlichen Festerwerden sprechen. Wennman die NED-Regel so mechanisch
anwendet, dass wenn der TA am Ende von Schritt 9 um 0,1 höher ist
als bei Schritt 1, man etwas Früheres finden muss, dann
übertreibt man. Dass Datum, dass ein Geschehnis zweimal gelaufen
werden sollte, um es genug zu entlasten, sollte in diesem Fall Vorrang
erhlaten. Man wird dem PC kaum Schaden zufügen, sondern ihm sehr
wahrscheinlich beträchtlich helfen, indem man die erforderliche TA
von dem Geschehnis herunterholt. Aber wenn der TA um 1,0 steigt oder so
etwas - kein Zweifel, dass man sofort nach etwas Früherem fragen
sollte.
Daher lautet meine Schlussfolgerung bei allen drei Punkten: R3RA
bedeutet keine so ein große Veränderung gegenüber
Standard-Dianetik, und keiner der drei diskutierten Punkte bedeutet ein
entscheidendes Argument gegen NED. NED wegen dieser drei Punkte
völlig fallenzulassen hieße nicht nur, ihnen zu großes
Gewicht beizumessen, sondern man würde auch kaum eine allgemeine
Zustimmung von denjenigen Auditoren und C/Sen der Freien Zone erfahren,
die es mit Standard-Tech halten. Ich finde es wesentlich, dass wir
zumindest über die Hauptpunkte dessen, was Standard-Tech ist,
übereinstimmen, und ich glaube, um ein solch wesentliches
Stück Tech wie NED herauszuschneiden, benötigen wir
überzeugendere Argumetne, selbst wenn es einen gewissen Argwohn
darüber gibt, wieviel davon Original-LRH ist.
Wenn überhaupt, dann könnte ich sagen, dass NED ein Versuch
zu sein scheint, das Auditieren von Dianetik mechanischer zu machen und
folglich einfacher für neue Auditoren zu erlernen. Um
Urteilsvermögen in der Frage von EPs und der Frage, wann man nach
etwas Früheren fragt, zu verwenden, benötigt man mehr
Hintergrundwissen als das, was man auf dem modernen NED-Checksheet
erhält. Daher finde ich es eine sehr gute Idee, Auditoren auf dem
Checksheet auszubilden, das in den meisten Ron's Orgs verwendet wird,
welches eine Kombination des NED-Kurses und des HSDC ist und daher all
die "guten alten" Dianetik-Bulletins enthält und dem Auditor einen
soliden Hintergrund und gründliches Verstehen von Dianetik
verschafft.
Heimdal
Caspars
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