Die historische Entwicklung von Dianetik und Scientology - Fortsetzung ab 1964


Hinweis: Die in der Tabelle verwendete Numerierung der SHSBC-Vorträge entspricht nicht der in den Roten Volumes, sondern der in der Edition der Vorträge von 1991.

24.1.64 (HCO PL) Der Posten des Fallüberwachers wird eingeführt.
4.2.64 (SHSBC 365) LRH spricht zum ersten Mal ausführlicher über Solo-Auditing, was er terminologisch noch nicht von Selbst-Auditing unterscheidet. Er sagt, dass es in Ordnung sei auf der Ebene von Assists, dass aber ansonsten der Auditor als zweites Terminal erforderlich sei, weil man sonst keine Tonarmaktion erziele. Im Vortrag vom 6.2.64 (SHSBC 366) sagt LRH, dass der Grund hierfür darin liege, dass der Thetan sich als MEST betrachte. Er vermutet zu diesem Zeitpunkt, dass dies bis in die Stufe VII hinein gelte und sich dort ändere.
6.2.64 (SHSBC 366) Im Vortrag „Der Kommunikationszyklus im Auditing“ legt LRH die Grundlage dessen, was später zu Grad 0 wird. Er erklärt, dass als erstes der Kommunikationszyklus eines PCs repariert werden muss, bevor man seinen Fall mit Techniken angehen kann.
März 1964 Die neue Routine 6 basiert auf der Theorie, dass alle tatsächlichen GPMs in Serien zu je 42 angeordnet sind, wobei die Liniendiagramme stets gleich aufgebaut sind. LRH vermutet, dass ein PC 15.000 GPMs hat (SHSBC 369 vom 5.3.64). Die Zahl wird kurz darauf zu 10 Serien und 420 GPMs korrigiert (SHSBC 373 vom 17.3.64). Während zuerst zum Ableiten eines RIs aus dem letzten gefundenen „Wer oder was würde ... bekämpfen“ (engl. oppose) verwendet wurde, dann „... lösen“ (engl. solve), ist es jetzt „... hervorbringen“ (bring about).
17.3.64 (SHSBC 373) LRH gibt die philosophische Grundlage dafür, warum bestimmte Daten vertraulich sind: Wenn ein Individuum mehr Wahrheit auf einmal präsentiert bekommt, als es seiner Realitätsstufe oder seinem Akzeptanzniveau für Wahrheit entspricht, wird es sich nachfolgend verschlechtern. Daher ist eine Gradientenskala von akzeptablen Gewinnen und Realitäten erforderlich.
14.4.64 (SHSBC 377) Der Begriff „Grad“ für die Stufe eines PCs wird eingeführt, und bestimmte Fähigkeiten, die zu jedem Grad gehören, werden formuliert (zunächst noch sehr allgemein und beispielhaft, aber teilweise schon ähnlich zu den heutigen Grad-EPs).
Juni-August 1964 In lockerer Folge hält LRH einige Vorträge über Studieren und Studiertechnologie, welche später als „die Studiervorträge“ in den Studentenhut aufgenommen werden. Im Vortrag vom 9.7.64 (SHSBC 391) wird zum ersten Mal das Phänomen erwähnt, dass ein Wort, das jemand in einem Text nicht versteht, ihn am Verstehen des Zusammenhangs oder sogar des ganzen Gebiets hindert.
HCOB 24.7.64 Arbeitsblätter im Sinne einer Aufzeichnung davon, was während der Sitzung geschieht, werden eingeführt.
August-September 1964 Die Arbeit mit dem Knettisch wird eingeführt, sowohl im Kursraum als auch als Form des Auditings – Knettischheilen zum Handhaben von körperlichen Problemen des PCs und Knettischklären, um Schwierigkeiten auf Gebieten abzuhelfen, die von missverstandenen Wörtern herrühren.
27.10.64 (SHSBC 407) Im Vortrag „The failed case“ („Der gescheiterte Fall“) beschreibt LRH erstmals das Phänomen des Falles, der nie Fallgewinne hat, weil er fortwährend Overts begeht.
November 1964 (HCO PL 5.11.64, SHSBC 410 vom 10.11.64 Zum ersten Mal wird die Bezeichnung „Quelle für Schwierigkeiten“ verwendet, unter anderem für die Person, die mit jemandem in Verbindung steht, der antagonistisch gegenüber Scientology ist.
Dezember 1964 Solo-Auditing wird als fester Bestandteil der Brücke eingeführt, und zwar mit der Stufe R6EW. Bevor die Person auf die eigentliche Routine 6 auditiert wird, soll sie Erfahrung mit dem Bankmaterial und dem Auditingstil sammeln. Voraussetzung ist, dass sie ein Klasse VI-Auditor (vorläufig) ist. (HCOB 8.12.64, „Solo-Auditing und R6EW“)
Dezember 1964 (z.B. SHSBC 413 vom 22.12.64) Obwohl LRH betont, dass die GPMs, die auf Stufe VI zu laufen sind, von Person zu Person identisch sind, geht er davon aus, dass sie nicht implantiert sind. Er erklärt dies stattdessen damit, dass diese GPMs ein Teil des Systems sind, das das Universum bestehen lässt, und dass jeder Thetan mit jedem darüber in Übereinstimmung ging.
Anfang bis Mitte 1965 Die heute noch gültigen unteren Grade (diese Bezeichnung wird neu eingeführt) werden geformt, indem ältere Prozesse zusammengestellt und verschiedenen Stufen zugeordnet werden (erwähnt in SHSBC 419 vom 30.3.65). Kurz danach kommen die Power-Prozesse als Grad V und Va hinzu, und nach R6EW wird für kurze Zeit R6GPMI auf die Gradkarte gesetzt, aber nie zur Verwendung freigegeben. Ab Mitte 1965 wird an dessen Stelle der Clearing Course eingefügt. Clear wird von „ausgerasteter Clear“ unterschieden und wieder als wertvolles Ziel auf die Brücke gesetzt. Clear entspricht jetzt Grad VII (auf der ersten Gradkarte vom Mai 1965 entsprach es noch Grad VI). Darüber sollen die Prozesse von Route 1 (aus dem Buch „Die Erschaffung der Menschlichen Fähigkeit“) und Ähnliches den Clear zu OT weiterführen (HCOB 2.4.65). LRH rät jetzt wieder von der Ko-Auditing-Route ab (ebda.) und empfiehlt, bis Grad V auditiert zu werden und dann die Auditorenausbildung bis Stufe VI (Saint Hill-Kurs) zu machen, um den Rest solo zu auditieren. Dianetik ist zu dieser Zeit überhaupt nicht Teil der Brücke.
April/Mai 1965 Die Power-Prozesse werden eingeführt, zunächst noch als Prozesse für Fälle niedriger Stufe (vgl. Gradkarte in Vol. VI, S.36)
18.5.65 (SHSBC 424) Das Achterbahnphänomen wird erstmals genau beschrieben, und es wird erläutert, dass der PC, der immer wieder seine Gewinne verliert, die Unterdrückerische Person handhaben oder die Verbindung mit ihr abbrechen muss.
Juni 1965 Reviewauditing bekommt die Funktion, PCs zu reparieren, die im normalen Auditing hängen bleiben. Der erste Vorläufer des Grünen Formulars erscheint als HCO PL 26.5.65, „HGC PC Review Auditing Form“. Diese Liste wird bereits alternativ entweder als Analyse- oder als Korrekturliste eingesetzt.
29.6.65 (SHSBC 427) Erwähnung der Tatsache, dass (neben einer am Ende flachen Tonarmaktion) eine (zumindest) kleine Erkenntnis die Standardreaktion auf einen normalen Prozess ist.
30.6.65 (HCOB) Das Rehab-Verfahren wird eingeführt, um verlorengegangene Releases wiederzugewinnen. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch ein Releasepunkt das Gesamtziel der Grade 0-IV (sog. „Release Erster Stufe“)! Wenn im Auditing auf den Graden 0-IV eine F/N mit dem TA zwischen 2,0 und 3,0 erreicht wird, wird der PC zum Attest von Release geschickt und dann auf Grad V weiterauditiert. (HCOBs 3.7.65 u. 12.7.65)
Sommer 1965 Der Clearing Course wird freigegeben, und von jetzt an ist Clear erreichbar durch Solo-Auditing auf Grad VII.
22.9.65 (HCOB) Was bis jetzt „Release Erster Stufe“ war, wird aufgespalten in die Release-Grade 0-IV, die den heutigen entsprechen. Die Bezeichnungen „Release Erster, Zweiter…Stufe“ werden zugunsten von „Grad 0, I,…-Release“ fallengelassen. Nach wie vor werden die Prozesse des jeweiligen Grades bis zu insgesamt einer F/N für den Grad gelaufen. Es gibt bereits die Idee, dass es für jeden Grad Hauptprozesse und daneben zusätzliche Prozesse gibt, welche u.U. nötig sind, um den Release auf dem Grad zu erreichen.
24.11.65 (HCOB) Mit S&D (Suche und Entdeckung) gibt es das erste technische Werkzeug zur Handhabung von PTS-Situationen.
August 1966 Die ersten Clears starten auf OT 1.
20.9.66 (HCOB) ARK Gerader Draht wird als Releasegrad unterhalb von Grad 0 eingeführt. Dazwischen liegen noch der Dianetik-Secondary-Release und der Dianetik-Engramm-Release.
20.9.67 In „Ron’s Journal 67“ kündigt LRH öffentlich an, dass er die Stufe OT 3 erforscht hat und diese von jetzt ab in der neu gegründeten Sea Org geliefert wird.
September 1968 Mit dem ersten Klasse-VIII-Kurs wird Standard Tech als Begriff stark herausgestellt und gleichzeitig betont, dass diese im Wesentlichen aus einfachen Grundlagen besteht.
21.10.68 (HCOB) Es wird erkannt, dass eine F/N zum Endphänomen jeder auditierten Aktion gehört. LRH bezeichnet dies als „eine der wichtigsten Wiederentdeckungen seit Jahren“, obwohl dies in dieser Allgemeinheit ganz offenbar ein neues Datum ist.
Januar 1969 Mit der Prozessliste vom 24.1.69 (HCOB) und dem HCOB vom 25.1. und 3.2.69 werden Tripel Flows (F1, ein anderer tut einem etwas an; F2, man tut einem anderen etwas an; F3, ein anderer oder andere tun anderen etwas an) für Dianetik und die Hauptprozesse der Unteren Grade eingeführt. Allerdings wird deren Anwendung durch das HCOB vom 3.2.69 II zunächst eingeschränkt auf Klasse-IV-Auditoren unter der Überwachung von Klasse-VIII-Auditoren.
April-Juni 1969 Standard-Dianetik wird eingeführt. Die Hauptneuerungen bestehen darin, dass betont wird, dass Ketten durch Somatiken zusammengehalten werden (d.h. dass man sie nicht einfach früher ähnlich verfolgt, sondern anhand des Somatik-Items), und dass Krankheiten u.ä. von vielen Dn-Ketten herrühren können und folglich jeweils mehrere Items zu finden und zu laufen sind.
August 1969 LX-Listen werden als Werkzeug für die Handhabung des Fallphänomens „Aus der Valenz“ eingeführt. (HCOBs 2.8., 3.8., 4.8. und 9.8.69)
5.10.1969 (HCOB) Tripel-Flows werden für Dianetik allgemein eingeführt. Mit dem BTB vom 1.12.70 wird sogar verboten, Dianetik nur auf dem Single Flow zu laufen. Zu diesem Zeitpunkt werden anzeigende Somatik-Items auf Flow 1, 2 und 3 gelaufen, ohne dass nochmals geprüft wird, ob die Flow-Anweisungen anzeigen.
Mai-Juni 1970 Die Regel wird aufgestellt, dass auf den Graden 0-IV nicht nur der Hauptprozess und der Havingnessprozess gelaufen werden, sondern zuvor weitere zum jeweiligen Grad gehörige Prozesse, und zwar wo möglich auf 3 Flows (HCO PL 20.5.70, HCOB 5.6.70). Dies sind die im Wesentlichen heute noch gültigen Erweiterten Grade.
21.6.70 (Vortrag)

OT 1 und 2 werden neu herausgegeben und entsprechen nun den bekannten Stufen, welche erst in den 80er Jahren durch die „Neuen“ OT-Stufen ersetzt wurden.

LRH sagt in diesem Vortrag, dass ein sehr geringer Prozentsatz von PCs auf Dianetik „absolut Clear“ werden, also nicht nur das, was zu jener Zeit als Dianetik-Clear bezeichnet wird, welcher den Clearing-Kurs noch machen muss und korrekterweise als „Dianetik-Release“ bezeichnet wird.
22.3.1970 (HCOB) Das Fallphänomen, dass ein PC nach einer Exteriorisation einen Hohen Tonarm bekommt und nicht mehr auditierbar ist, wird erklärt und mit dem Interiorisations-Rundown eine wirksame Abhilfe gefunden, die in den nachfolgenden Monaten und Jahren noch weiter verfeinert wird.
Juni 1970 Beginnend mit HCOB 12.6.1970 erscheint die C/S-Serie, eine von anderen HCOBs unterbrochene unregelmäßige Folge von Bulletins, die speziell das Fallüberwachen des Auditings auf den Graden und Dianetik und seine Reparatur zum Inhalt haben und erstmals breiter die Technologie des Fallüberwachers zusammenfassen. Der größte Teil der Serie erscheint bis Ende 1971 (Nr. 73), aber auch später wird sie noch ergänzt.
März-April 1972 Mit Erweiterter Dianetik wird ein weiterer Grad freigegeben. Die Erweiterte Dianetik enthält Abhilfe für spezielle Fälle und für solche, die auf Standard-Dianetik keine Engramme laufen können.
1972 Das Feld der Wortklärungs-Tech wird stark ausgeweitet, insgesamt neun Methoden mit und ohne E-Meter werden beschrieben. Zahlreiche weitere Ausgaben rund um das Wortklären, häufig BTBs, erscheinen und betonen die Wichtigkeit von Wortklären.
Februar 1978 Zunächst nur für LSD-Fälle wird das Schwitzprogramm eingeführt, um Drogenrückstände aus dem Körper zu entfernen. Im Dezember 1979 wird es durch den Reinigungsrundown ersetzt, der für alle Personen gedacht ist, welche Drogen oder bestimmte Medikamente wie Schmerzmittel genommen haben oder Giften ausgesetzt waren. In Kombination mit TRs der Harten Art, Objektiven Prozessen und Dianetik-Auditing bildet er einen zentralen Bestandteil des Drogen-Rundowns.
18.3.1978 (HCOB) Dieses HCOB macht auf die Möglichkeit aufmerksam, dass die Erkenntnis beim EP einer Dianetik-Kette darin bestehen kann, dass der PC ein Postulat entdeckt, das er während oder vor dem Basik-Geschehnis gemacht hat.
Juni 1978 Standard-Dianetik wird durch Dianetik der Neuen Ära ersetzt. Die hauptsächlichen Änderungen bestehen in einem gründlicheren Suchen nach Somatiken, die mit einem ursprünglichen Item (wie z. B. einer Krankheit oder einem allgemein beschriebenen körperlichen oder emotionalen Zustand) zusammenhängen (sogenanntes Preassessment-Verfahren) und darin, dass das Finden des Postulats zum entscheidenden Bestandteil des EPs einer Kette gemacht wird.
September 1978 NOTs (New Era Dianetics for OTs) wird herausgegeben, als Stufe nach OT 3, die bald darauf die „alten“ OT-Stufen 4-7 verdrängt.
24.9.1978 (HCOB) Es wird bekannt gegeben, dass der Zustand Clear auch durch Dianetik-Auditing erreicht werden kann. Personen, auf die das zutrifft, machen kein Power-Auditing, R6EW oder Clearing Course, sondern gehen direkt auf Solo-Auditing, gegebenenfalls nach Abschluss der Grade 0-IV (vgl. HCOB 1.12.78).
24.9.1978 (HCOB) Mit dem Ende der Endlosen Interiorisations-Reparatur Rundown wird eine alternative Handhabung für das Out Int-Phänomen herausgegeben, die auf Rückrufprozessen beruht statt auf Dianetik und somit auch bei Clears gelaufen werden kann.
3.12.1978 (HCOB) Nachdem bis dahin bei einem anzeigenden Dianetik-Item, an dem der PC interessiert war, stets alle vier Flows gelaufen wurden, gilt ab jetzt, dass nur noch die anzeigenden Flows aufgegriffen werden.
Februar-August 1979 Eine Gruppe von zusammengehörigen Anwendungen wird entwickelt und herausgegeben (angefangen mit HCOB 9.2.79 und LRH ED Int 302), die Qual-Aktionen und das Handhaben von Stopps bei Aktionszyklen oder in Orgs zum Gegenstand haben, nämlich Debug-Tech, Finden Zerschmetternder Missverständ- nisse und False Data Stripping (Beseitigen Falscher Daten, FDS).
ab 1980 Bei den danach folgenden Änderungen der Technologie ist davon auszugehen, dass sie nicht mehr von LRH stammen oder von ihm initiiert wurden. Bei einigen Rundowns der frühen 1980er Jahre lässt sich immerhin noch diskutieren, ob sie auf LRH-Grundlagen beruhen und als Teil von Standard Tech betrachtet werden können, namentlich beim Rundown fürs Glücklichsein (Happiness RD) und beim Rundown für Falsche Zielsetzungen (False Purpose RD).


                                                                                                                                    Otfried

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